In der herkömmlichen Wirtschaft beobachten Wirtschaftsexperten den Geldumlauf, indem sie offizielle Nennwerte der Geldausgabe im Auge behalten. Diese Zahlen sind sehr wichtig, da es sich in der Geschichte immer wieder gezeigt hat, dass Könige für Kriege Geld brauchen. Wenn nicht genug Geld da war, wurde einfach mehr Geld bereitgestellt und in den Umlauf gebracht. Sehr ähnlich verhält es sich auch heute wieder als Reaktion zur Rettung von Banken oder den vielen Unkosten im Zuge einer Pandemie. Während heute Regierungen den höheren Geldumlauf beaufsichtigen, führt ein höherer Geldumlauf zwangsweise immer zu einer Inflation – manchmal recht langsam und in anderen Fällen sehr schnell. Je mehr Geld im Umlauf ist, desto weniger ist es wert und desto höher steigen die Preise.
Bis vor wenigen Jahren gab es nur eine Institution – die von Regierungen kontrollierten Zentralbanken – das neues Geld an die Bürger in Umlauf brachten. Kryptowährungen haben dies als dezentralisierte Einheit geändert. Dadurch können Menschen ihre eigenen Mikroökonomien erschaffen und Geld zur Verfügung haben, das noch etwas wert ist. Dennoch braucht jeder das Geld, um Rechnungen zu bezahlen, Essen zu kaufen oder sich in der Freizeit sogar in einem Online Casino Deutschland abzulenken.
Was genau ist ein Token?
Bevor wir uns weiter mit dem Begriff Tokenomics befassen, schauen wir uns zunächst an, was genau ein Token ist.
Ein Token ist eine digitale Einheit einer Kryptowährung, das als bestimmte Anlage oder für einen besonderen Nutzen auf der Blockchain verwendet wird. Während Tokens zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten haben, werden sie am häufigsten als Sicherheit oder zur Regulierung verwendet. Sie haben entsprechend ihren eigenen Wert. Beispielsweise kann man auch eine Eintrittskarte zu einem Konzert als Token betrachten oder zumindest damit vergleichen. Diese Eintrittskarte hat einen bestimmten Wert und kann entweder darauf verwendet werden, sich das Konzert anzusehen, oder gegen etwas anderes getauscht werden.
Innerhalb eines Netzwerks können Tokens sehr viele verschiedene Anwendungsmöglichkeiten haben. Einen wirklichen Aufschwung für Tokens gab es erst, als das Ethereum Netzwerk gebildet wurde. Ethereum bietet im Gegensatz zu Bitcoin den Menschen noch mehr Regulierungsfreiheit. Beispielsweise kann Bitcoin vorrangig nur für Transaktionen verwendet werden, auf der Ethereum-Blockchain können aber auch eigene Apps entwickelt werden. Um bei Ethereum eine Transaktion durchzuführen, braucht man Tokens von Ethereum – ähnlich wie man beim Senden von Geld auch in irgendeiner Form eine Gebühr mit Geld bezahlen würde. So werden Transaktionen mit Tokens beglichen.
Zwei verschiedene Arten von Tokens
Tokens können generell in zwei Ebenen aufgeteilt werden, die jeweils eine andere Aufgabe haben.
- Layer 1 Token: Ein Layer 1 Token gehört zu einer bestimmten Blockchain und wird für deren Service verwendet. Auf dem Ethereum-Netzwerk wäre dies das Ether-Token.
- Layer 2 Token: Das Layer 2 Token wird für dezentrale Anwendungen auf einer Blockchain verwendet, wie es beispielsweise mit den Tokens des sozialen Netzwerks Minds funktioniert.
Tokens können allerdings auch als Sicherheit oder als Versorgung verwendet werden. Ein Sicherheitstoken ist in der Regel eine Form der Investition. Versorgungstokens hingegen werden zur Finanzierung eines Netzwerks genutzt.
Was genau sind dann Tokenomics?
Der Begriff Tokenomics setzt sich aus ‘Token’ und ‘Economics’ zusammen. Folglich verbirgt sich hierbei die Studie von Tokens, um herauszufinden, wie sie funktionieren, welchen Zweck sie haben und welche anderen Faktoren vor einer Investition berücksichtigt werden müssen. Ähnlich wie in der Wirtschaft, kann der Wert eines Token von allem beeinflusst werden, auch vom Token selbst.
Die Tokenomics sind noch so neu, dass sich zu diesem Thema keinerlei Eintrag in einem Duden oder Lexikon findet. Sie lassen sich wiederum in vier weitere Unterbereiche aufteilen: Verteilung, Preisstabilität, Mechanismen und Regulierung.
Tokenverteilung
Die Verteilung von Tokens bezieht sich darauf, wie ein Token verdient oder in einem Netzwerk verloren gehen kann. Dazu gehört der Aspekt, ob Tokens in ihrer Zahl irgendwie begrenzt werden. Von Bitcoin gibt es beispielsweise nur 21 Millionen Tokens, von Ethereum wiederum unendlich viele ohne eine Begrenzung in der Zukunft. Auf der anderen Seite gibt es auch Modelle, bei denen Tokens mit der Zeit weniger werden. Hierbei wird beispielsweise eine gewisse Anzahl an Tokens bei einer Transaktion zerstört, wodurch deren Wert wiederum zunimmt.
Die Verteilung von Tokens hängt auch damit zusammen, wie viele der Tokens den Entwicklern gehören. Normalerweise gehören dem Entwicklerteam zwischen 10 und 15 % der Tokens.
Preisstabilität
Ein Token kann einen stabileren Preis erhalten, wenn es beispielsweise mit einem anderen Wert (z. B. Gold) verknüpft ist. Zur Preisstabilität entfernen Algorithmen Tokens aus der Verfügbarkeit oder fügen neue hinzu, bis sich ihr Preis stabilisiert hat.
Mechanismen
Zu den Mechanismen gehört vorrangig, wie eine Transaktion verifiziert wird. Hierzu gibt es verschiedene Methode, wie bei Bitcoin den PoW (Arbeitsnachweis). Der ist jedoch sehr aufwendig und macht Transaktionen teurer. Für einen PoW werden andere Teilnehmer eines Netzwerks herangezogen, um sie zu verifizieren, die als Ausgleich wiederum etwas von der Kryptowährung erhalten.
Regulierung
Das Kernteam hinter jedem Projekt bestimmt, wie Tokens generiert werden, in ein Netzwerk eingepflegt und dem wieder entzogen werden können. Hierbei hat jedes Netzwerk seinen eigenen Ansatz. Ripple hält Tokens in einer Reserve zurück, um sie erst später dem Netzwerk hinzuzufügen. Das soll den Wachstum beschleunigen und auch die Wartungskosten ausgleichen können.